Die Historie des Nikolaiviertel

{{{p}}}{{{em}}}Um das Jahr 1200 wurde die Kirche St. Nikolai fertiggestellt, eine {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Romanik"}}}{{{em}}}spätromanische{{{/em}}}{{{/a}}} {{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Basilika_%28Bautyp%29"}}}{{{em}}}Feldsteinbasilika{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}. Darum herum entwickelte sich eine Siedlung mit zwei Kernbereichen: {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Alt-Berlin"}}}{{{em}}}Berlin{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}, die etwas größere Ansiedlung, entstand östlich der Spree, das kleinere {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/C%C3%B6lln"}}}{{{em}}}Cölln{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} direkt gegenüber am westlichen Ufer. Beide Orte waren durch den Mühlendamm miteinander verbunden. Um das Jahr 1230 erhielten beide Siedlungen die {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtrecht"}}}{{{em}}}Stadtrechte{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}. Genaueres ist über die Anfänge der beiden Städte nicht bekannt, eventuelle schriftliche Zeugnisse – Gründungsurkunden oder dergleichen – sind vermutlich beim Stadtbrand von 1380 vernichtet worden.{{{/em}}}{{{/p}}}{{{p}}}{{{em}}}Die erste erhaltene Urkunde, in der Cölln erwähnt wird, stammt vom 28. Oktober 1237. Berlin wird erst am 26. Januar 1244 in einem Schriftstück genannt. Weil beide Städte bald zusammenwuchsen, gilt 1237 als Geburtsjahr Berlins, die großen Stadtjubiläen orientieren sich an diesem Datum, was jedoch den Werbespruch „Nikolaiviertel – im Mittelpunkt seit 1237“ {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaiviertel#cite_note-1"}}}{{{em}}}{{{sup}}}[1]{{{/sup}}}{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} nicht richtiger macht. Am 20. März 1307 wurden die beiden Orte zur Doppelstadt Berlin-Cölln vereinigt, 1486 machte der {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Kurf%C3%BCrst"}}}{{{em}}}Kurfürst{{{/em}}}{{{/a}}} {{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Cicero"}}}{{{em}}}Johann Cicero{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} sie zu seiner ständigen {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Residenzstadt"}}}{{{em}}}Residenz{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}. Zu dieser Zeit war die Siedlung zu einem bedeutenden Handelsplatz herangewachsen, der sich im 14. Jahrhundert auch der {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hanse"}}}{{{em}}}Hanse{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} angeschlossen hatte.{{{/em}}}{{{/p}}}{{{p}}}{{{em}}}Wachsende Wirtschaftskraft und relativer Wohlstand erlaubten es der {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%A4ndeordnung"}}}{{{em}}}Bürgerschaft{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}, ihr zentrales Bauwerk, die Nikolaikirche, schon um 1264 wesentlich umzubauen. Es entstand eine {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gotik"}}}{{{em}}}gotische{{{/em}}}{{{/a}}} {{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Hallenkirche"}}}{{{em}}}Hallenkirche{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}, die auch in den folgenden Jahrhunderten immer wieder verändert wurde. Wesentliches Merkmal der Kirche und des alten Berliner Stadtzentrums blieb aber bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die asymmetrische mittelalterliche Fassade mit dem einen, schlanken Turm, der erst in den 1870er Jahren durch einen {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Neugotik"}}}{{{em}}}neogotischen{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} Doppelturm ersetzt wurde. Während Berlin sich ringsherum ständig ausdehnte und neue städtische Zentren sich bildeten, veränderte sich das Nikolaiviertel kaum; hauptsächlich Handwerker wohnten und arbeiteten in den engen, winkligen Gassen.{{{/em}}}{{{/p}}}{{{p}}}{{{em}}}Einige herausragende Bauwerke unterbrachen die weitgehend erhaltenen mittelalterlichen Strukturen. Am südlichen Rand des Viertels wurde 1766 auf dem Grundstück Mühlendamm Ecke Poststraße das {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ephraim-Palais"}}}{{{em}}}Ephraim-Palais{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} fertiggestellt, ein außerordentlich gelungenes Beispiel Berliner {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Rokoko"}}}{{{em}}}Rokokoarchitektur{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}, im {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Volksmund"}}}{{{em}}}Volksmund{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} bald „die schönste Ecke Berlins“ genannt. Der Hofjuwelier und Finanzier {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._%28Preu%C3%9Fen%29"}}}{{{em}}}Friedrichs des Großen{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}, Veitel Heine Ephraim, hatte sich hier einen repräsentativen Wohnsitz bauen lassen, geschmückt mit {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Putto"}}}{{{em}}}Putten{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}, steinernen Vasen und mit filigranen, vergoldeten Balkongittern. Ganz in der Nähe steht das {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Knoblauchhaus"}}}{{{em}}}Knoblauchhaus{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}, ebenfalls um 1760 im Stil des {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Barock"}}}{{{em}}}Spätbarock{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} erbaut, seit einem Umbau zu Beginn des 19. Jahrhunderts aber außen von eher {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Klassizismus"}}}{{{em}}}frühklassizistischer{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} Anmutung; innen verweist noch manches Detail auf den Ursprung im Rokoko. Es war der Wohnsitz einer Einwandererfamilie aus {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ungarn"}}}{{{em}}}Ungarn{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}, die über mehrere Generationen hinweg betriebsame, wohlhabende und einflussreiche Bürger Berlins hervorbrachte. Schließlich ist das Kurfürstenhaus erwähnenswert. Es war ursprünglich ein {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Renaissance"}}}{{{em}}}Renaissancebau{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} aus rotem {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Sandstein"}}}{{{em}}}Sandstein{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}}, im 18. Jahrhundert im Barockstil umgebaut. Seinen Namen erhielt es nach dem Kurfürsten Johann Sigismund (1572–1619), der hierher floh, weil er davon überzeugt war, dass in seinem Schloss die {{{/em}}}{{{a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fe_Frau"}}}{{{em}}}Weiße Frau{{{/em}}}{{{/a}}}{{{em}}} spukte.{{{/em}}}{{{/p}}}

Planung eines Altstadtforums, Zerstörung und Wiederaufbau

{{{p}}}{{{em}}}Im Zusammenhang mit der 700-Jahr-Feier Berlins im Jahr 1937 begannen Planungen, das Nikolaiviertel grundlegend umzugestalten. Dazu war vorgesehen, die als minderwertig empfundene Bebauung um die Nikolaikirche, die sich in äußerst baufälligem, marodem und für die Bewohner teils unerträglichem Zustand befand, größtenteils abzutragen. An ihre Stelle sollte ein Altstadtforum treten. In diesem Forum wären Fassaden wertvoller historischer Bürgerhäuser aufgestellt worden, die an anderen Stellen der Stadt in Umsetzung der Planungen {{{/em}}}{{{em}}}Welthauptstadt Germania{{{/em}}}{{{em}}} abgetragen worden wären. In diesem Zusammenhang wurde 1938 die Nikolaikirche {{{/em}}}{{{em}}}profaniert{{{/em}}}{{{em}}}; die öffentliche Begründung lautete „Umnutzung als Musikdom“.{{{/em}}}{{{/p}}}{{{p}}}{{{em}}}Im {{{/em}}}{{{em}}}Zweiten Weltkrieg{{{/em}}}{{{em}}}, zwischen 1943 und 1945, ging das Nikolaiviertel im {{{/em}}}{{{em}}}Bombenhagel{{{/em}}}{{{em}}} und bei Straßenkämpfen zugrunde. Nach Kriegsende wurden die Überreste beseitigt, auch einige weniger zerstörte Gebäude abgerissen. In der Berliner Stadtplanung spielte das Gebiet jahrzehntelang keine Rolle. Die Verwaltung der Hauptstadt der {{{/em}}}{{{em}}}DDR{{{/em}}}{{{em}}} konzentrierte sich auf möglichst effektive Wohnraumbeschaffung und auf großräumig-repräsentative Bauvorhaben wie die ehemalige {{{/em}}}{{{em}}}Stalinallee{{{/em}}}{{{em}}}. Die Vernachlässigung des historischen Stadtzentrums wird aus einem Planungsbeitrag von 1959 deutlich: An Stelle des Nikolaiviertels sollte die Spree zu einem Hafenbecken für Ausflugsdampfer erweitert werden.{{{/em}}}{{{/p}}}{{{p}}}{{{em}}}Die Situation änderte sich erst, als für 1987 die {{{/em}}}{{{em}}}750-Jahr-Feier Berlins{{{/em}}}{{{em}}} bevorstand. Die Stadtverwaltung zeigte eine neue Wertschätzung für die historischen Wurzeln und plante, auf dem Brachland ein attraktives und auch {{{/em}}}{{{em}}}touristisch{{{/em}}}{{{em}}} anziehendes Stadtviertel zu entwickeln. Ein programmatisches Papier verlangte, der {{{/em}}}{{{em}}}alte Stadtkern{{{/em}}}{{{em}}} solle „seiner historischen Bedeutung gemäß mit neuen, rekonstruierten und wiederaufgebauten Gebäuden, Straßen und Plätzen […] so zu einer harmonischen Einheit geformt werden, daß der lebendige Bezug zum Ursprünglichen […] erlebbar ist“. Das Bauvorhaben wurde im Jubiläumsjahr 1987 fertiggestellt. Wie die meisten Rekonstruktionen zerstörter Gebäude und Abschnitte, wird auch das Nikolaiviertel seitdem unterschiedlich beurteilt.{{{/em}}}{{{/p}}}

Das neue Nikolaiviertel

{{{p}}}{{{em}}}Im Verlauf des Wiederaufbaus des Viertels wurden die wenigen vorhandenen Gebäude restauriert und ansonsten zahlreiche Neubauten, teils mit historisierenden Fassaden, teils in angepasster industrieller {{{/em}}}{{{em}}}Plattenbauweise{{{/em}}}{{{em}}} besonderer Art – mit Giebeln, {{{/em}}}{{{em}}}Ornamenten{{{/em}}}{{{em}}} und schmiedeeisernem Zierrat, aber auch mit Kippfenstern und modern zugeschnittenen Wohnungen – errichtet. Von den {{{/em}}}{{{em}}}Rekonstruktionen{{{/em}}}{{{em}}} sind die {{{/em}}}{{{em}}}Bürgerhäuser hinter der Nikolaikirche{{{/em}}}{{{em}}} wohl am originalgetreuesten. Dies trifft auch für die {{{/em}}}{{{em}}}Bürgerhäuser am Molkenmarkt{{{/em}}}{{{em}}}zu, obwohl die Zusammenstellung der Häuser eine freie Collage darstellt.{{{/em}}}{{{/p}}}{{{p}}}{{{em}}}Die im Zweiten Weltkrieg bis auf die Außenmauern zerstörte Nikolaikirche wurde, bis auf die Turmhelme, in ihrer bis zur Zerstörung bestehenden Form wiederhergestellt. Eine Reihe von kleinen Bürgerhäusern, vor allem im Umkreis der Kirche, entstand in historischen Formen vollständig neu. Das 1936 am Mühlendamm abgetragene {{{/em}}}{{{em}}}Ephraim-Palais{{{/em}}}{{{em}}} wurde unter Verwendung von Originalteilen der Fassade um zwölf Meter versetzt von seinem ursprünglichen Standort neu aufgebaut. Das Gasthaus {{{/em}}}{{{em}}}Zum Nußbaum{{{/em}}}{{{em}}}, einst Stammlokal prominenter Künstler wie {{{/em}}}{{{em}}}Heinrich Zille{{{/em}}}{{{em}}}, {{{/em}}}{{{em}}}Otto Nagel{{{/em}}}{{{em}}} und {{{/em}}}{{{em}}}Claire Waldoff{{{/em}}}{{{em}}}, entstand als Kopie am Nikolaikirchplatz; das vermutlich 1571 erbaute Original befand sich bis zu seiner Zerstörung 1943 auf der Fischerinsel. Als weiteres historisches Gasthaus wurde 1986 das Restaurant {{{/em}}}{{{em}}}Zur Rippe{{{/em}}}{{{em}}} nachempfunden.{{{/em}}}{{{/p}}}{{{p}}}{{{em}}}Die {{{/em}}}{{{em}}}Bronzeskulptur{{{/em}}} {{{em}}}St. Georg{{{/em}}}{{{em}}} im Kampf mit dem Drachen{{{/em}}}{{{em}}} (1853) von {{{/em}}}{{{em}}}August Kiss{{{/em}}}{{{em}}}, von der Gießerei Lauchhammer hergestellt, wurde auf einem kleinen Platz am Spreeufer wieder aufgestellt. Sie stand zuvor im {{{/em}}}{{{em}}}Volkspark Friedrichshain{{{/em}}}{{{em}}} und ursprünglich im Hof des {{{/em}}}{{{em}}}Berliner Stadtschlosses{{{/em}}}{{{em}}}.{{{/em}}}{{{/p}}}{{{p}}}{{{em}}}Die Straßen und Gassen des Viertels folgen den überlieferten Grundrissen und sind bis auf die neuzeitlich gehaltene Straße Am Nußbaum nach historischen Vorbildern {{{/em}}}{{{em}}}gepflastert{{{/em}}}{{{em}}}. Auf einer Fläche von annähernd 50.000 m² leben etwa 2000 Einwohner in rund 800 Wohnungen. 33 Ladengeschäfte, 22 Gaststätten und verschiedene {{{/em}}}{{{em}}}museale{{{/em}}}{{{em}}} Einrichtungen, wie die Nikolaikirche, das Knoblauchhaus und das Ephraim-Palais stehen den Besuchern zur Verfügung (Stand von 2010).{{{/em}}}{{{/p}}}{{{p}}}{{{em}}}Kritikern gilt das Nikolaiviertel als eine schwer erträgliche Mischung unterschiedlichster Versatzstücke. Befürworter der Konzeption halten dagegen, dass die Alternative, moderne Gebäude mit traditionellen Fassaden zu versehen, nicht authentischer sei.{{{/em}}}{{{/p}}}

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{{{/strong}}}
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und Raum für Ihre Kreativität. Wichtig sind uns Freude im Umgang mit einem abwechslungsreichen Gästeklientel sowie der Blick in eine gemeinsame Richtung. Wenn Sie sich hier wiederfinden, freuen wir uns Sie kennenzulernen. Melden Sie sich per E-Mail oder Telefon.{{{/p}}}{{{p}}}{{{strong}}}Vorraussetzungen: {{{/strong}}}
Abgeschlossene Kochausbildung (nicht zwingend notwendig)
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